Zwei funktionierende Welten

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Im Rahmen meiner Ausbildung zum Future Leadership Consultant (Berater für moderne Unternehmensführung) durfte ich dank Prof. Dr. Lars Vollmer und Mark Poppenborg meine Vorurteile gegen die Systemtheorie als Instrument zur Unternehmensbetrachtung ablegen. An konkreten Fallbeispielen konnte mir aufgezeigt werden, dass die Betrachtung von Unternehmen als soziale Systeme einen klaren und hilfreichen Blick liefert, um es losgelöst von den Menschen zu beobachten. Die operative Geschlossenheit, Selbstreferenz und informelle Offenheit leuchten mir nun -endlich ein. Die Arbeit am System und nicht an den Menschen funktioniert.

Nun funktioniert aber auch eine andere Vorgehensweise, nämlich die Potentialentfaltung und die Schaffung eines Kulturbewusstseins in vielen Unternehmen der New Work Bewegung prächtig. 

Um diese Widersprüchlichkeit für mich aufzulösen habe ich mir eine Kopplung aus der Evolutionslehre angeschaut.
Der Darwinismus für die Erklärung der Vielfalt der Arten ist irgendwann an eine Grenze gestoßen. Daher entwickelten Biologen eine Ergänzung in Form der Systemtheorie, um zum Beispiel die symbiotische Entwicklung zweier Gattungen zu erläutern.
Die Systemtheorie alleine bietet keine ausreichenden Erklärungen für die Entwicklung der Arten.

Diese Brücke nutze ich nun auch, um die beiden funktionierenden Vorgehensweisen bei der Unternehmensentwicklung zu kombinieren.

Die informelle Offenheit der sozialen Systeme nach der Systemtheorie bietet die Einflugschneise für die Potentialentfaltung und Schaffung eines Kulturbewusstseins.

Durch den erhöhten Mut der entfesselten Menschen erhöhten sich die ins System gegebene Mutationsrate, so dass der Veränderungsdrall im Unternehmen beschleunigt wird.
Die Erkenntnis über die vorhandene Unternehmenskultur ergibt Rückschlüsse, warum ein Unternehmen in einer bestimmten Art und Weise reagiert und agiert. Daher kann ein bewusstes Handeln die Eingabe von wahrscheinlich ungünstigen Informationen ins System reduziert werden und die Entwicklungsrichtung tendenziell beeinflusst werden.

Eine Analogie für die Systemtheorie ist die Betrachtung eines Unternehmens als ein Brettspiel, dass aus einem Spielbrett, einer Anleitung und Figuren besteht, aber nicht aus den Spielern. Um das Spiel zu modifizieren müssen Veränderungen am Spielfeld oder den Spielregeln und nicht an den Spielern durchgeführt werden.
Meiner Kopplung nach hat die Potentialentfaltung („Finde Spieler, die das Spiel auch wirklich, wirklich spielen wollen“) und die Schaffung eines Kulturbewusstseins („Es spielt sich besser unter einer Lampe anstatt im völliger Dunkelheit“) aber sehr wohl einen Einfluss auf die Art, wie das Spiel gespielt wird.

Gerne sind alle Verfechter der Systemtheorie eingeladen, mir diese Brücke einzubrechen. Über eine bessere Kopplung bin ich auch dankbar. Bis dahin nutze ich für  mich diese strukturelle Kopplung, um mich an dem Besten Ideen beider Seiten zu bedienen. 😉

 12.06.2019

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